Sonntag, 27. Februar 2011

Katzendiabetes - Der Schocktag Teil 2

... 02.11.2010 - Der Tag, an dem mein Kater Joker zusammenbrach...

>>> und weiter gehts...

Nach dem ich alles wieder sauber hatte, schlich ich zurück zur Galerietreppe und linste über die Brüstung zum oberen Stock. Joker lag immer noch in seinem Kuschelkissen und er hob auch sofort seinen Kopf als er mich bemerkte, aber irgendetwas an seinem Gesichtsausdruck kam mir komisch vor. Trotzdem wollt ich ihn ja auch nicht nerven, also zog ich mich wieder in den Wohnraum zurück, stellte den Fernseher leiser und grübelte auf der Couch vor mich hin.
Zu dem Zeitpunkt konnte ich mir die Veränderung von Jokers verhalten immer noch mit Merkwürdigkeiten erklären. Ich kam für mich zu dem Schluss, das er mich wohl nur ärgern wollte und sein Geschrei nur den Po-Klabs verhindert sollte. Allerdings machte ich mir trotzdem etwas sorgen und lauschte beim Fernsehen doch immer mit einem Ohr auf die Geräusche von oben aus der Galerie. 

Plötzlich glaubte ich ein merkwürdiges Geräusch vernommen zu haben, worauf hin ich sofort den Ton vom Fernseher ganz ausschaltete. Sobald der Ton ganz weg war, hörte ich ganz deutlich, das Joker leise wimmerte.
Wie von der Tarantel gebissen sprang ich von der Couch hoch und nahm die ersten Stufen zur Galerie mit einem Satz. Wieder lienste ich über die Brüstung und erschrag heftig beim Anblick meines Katers.
Joker lag vor seinem Kuschelkissen der länge nach ausgestreckt auf dem Boden. Sein Kopf war nach hinten in den Nacken gelegt und er blinzelte mich mit glasigen und unkoordinierten Augen an. Er piepste kurz als er mich sah, machte aber ansonsten nicht den Eindruck, als ob er noch viel mitbekam. Seine ganze Körperhaltung wirke kraftlos aber verkrampft.

Samstag, 26. Februar 2011

Katzendiabetes - Der Schocktag Teil 3




weiße Pfoten mit schwarzen Tatzen
Die Telefonnummer vom Tiernotdienst (0174 160 160 6 - 24 h Notdienst) hatte ich ein Glück schnell über Google raus bekommen. 
In meiner grenzenlosen Panik und mit meinen Tränen kämpfend rief ich dort an, mit der Hoffnung, das Joker nun bald geholfen werden kann.

Doch eines hatte ich bei all dem vergessen: Ich hatte gar kein Geld um den Tiernotdienst bezahlen zu können! Ich dachte mir noch, das wird sich doch bestimmt irgendwie regeln lassen, vielleicht kann ich das ja abbezahlen. Aber die Stimme am anderen Ende der Strippe holte mich ganz schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Mir wurde gesagt, das ungefähr 150,-- € bereit liegen müssten, sonst würde der "Tiernotdienst" gar nicht erst losfahren. Der Mensch vom Tiernotdienst erklärte mir, das sie schließlich kein staatliches Unternehmen seien und auch sehen müssten wie sie als Privatunternehmung über die Runden kommen. Abzahlungungen würden sie grundsätzlich nicht annehmen. Man wolle mir zwar nichts unterstellen, aber es sei nun einmal schon vorgekommen, das Patientenbesitzer den Dienst zwar genutzt, aber nie eine müde Mark dafür bezahlt hätten.

Meine Tränen waren nun nicht mehr aufzuhalten. Ich heulte wie ein Schloßhund ließ aber Joker dabei nicht eine Sekunde aus den Augen. Irgendwie schien er durch meine Aufregung und meine gefühlte Panik etwas mobiler zu werden. Er hob immer wieder den Kopf und rappelte sich letztendlich sogar auf eine Seitenpostion hoch.

Ich selbst konnte es nicht fassen, das ein Tiernotdienst nicht einmal zur Notversorgung vorbei kommt, wenn man ehrlich zugibt, das man gerade nicht in der Lage ist das ganze Geld auf einmal zu bezahlen. Das ewige hinterher hechten nach Macht und Geld in unserer Gesellschaft läßt mich schon seit längerem immer heufiger verzweifeln. Wozu braucht man einen "Notdienst" eine "Tierambulanz" oder ein "Rettungsdienst" wenn dieser nicht einmal im "Notfall" zu einem kommt um zu helfen?! 
Ich beendete das Gespräch vollkommen Fassungslos und setzte mich Krokudilstränen heulend und völlig Hilflos auf den Boden zu meinen Kater. Joker war immer noch malade, seine Augen drehten sich etwas nach außen weg und er hatte ein zerknitterten Gesichtsausdruck. Doch anscheinend waren ihm meine Steicheleinheiten nicht mehr ganz so unangenehm.


Donnerstag, 24. Februar 2011

Allgemeines über Katzendiabetes

Zu erst möchte ich etwas anmerken:

Alles was ich hier im Blog zusammentrage sind meine gesammelten Informationen bzw. Erfahrungen und ersetzen  nicht die Beratung und Behandlung durch den Tierarzt!
Das Einstellen mit Medikamenten (Tabletten  oder Insulin) erfolgt nur durch den Tierarzt. Bei Komplikationen und Fragen jeglicher Art sollte unbedingt der Tierarzt aufgesucht werden.  

Allgemeine Informationen über Katzendiabetes


Diabetes ist eine Stoffwechselerkrankung. Der Körper ist nicht mehr in der Lage, den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren. Diese Kontrolle ist Aufgabe des Insulins, das in der Bauchspeicheldrüse in den Langerhans-Inseln gebildet wird. Der Körper braucht als Energiequelle ständig Glukose. Die Aufgabe des Insulins ist, grob gesagt, beim Transport der Glukose in die Körperzellen behilflich zu sein.
  

Ohne Insulin gelangt die Glukose also nicht dahin, wo sie gebraucht wird. Die „Zelle” bleibt unversorgt, obwohl im Blut eine Unmenge von Glukose zirkuliert. Darum ist das Tier ständig  hungrig,  frisst mehr als gewöhnlich und nimmt oft trotzdem ab. Denn der unversorgte Körper greift jetzt auf Reserven zurück, gespeichertes Fett und Protein.

 

Der Körper entledigt sich der unerwünschten Glukosemengen im  Blut über die Nieren. Dafür benötigt er zusätzlich Wasser. Darum ist die diabetische Katze dauernd durstig und trinkt oft Unmengen von Wasser. Über den Daumen gelegt kann man sagen, das eine diabetische Katze gut 5 x mehr Wasser benötigt als es bei einer gesunden Katze der Fall ist.
  

Dies wiederum bewirkt enorme Ausscheidungen an Urin. Eine Zuckerkatze uriniert viele Male am Tag. Manchmal schafft sie es nicht mehr bis zum Katzenklo und verrichtet ihr „kleines Geschäft”, wo sie geht und steht.
Leider sprechen die ersten Anzeichen einer Diabetes auch für viele andere Erkrankungen (Niereninsuffizienz, Leberschäden, Harnwegsinfektion, Schilddrüsenstörungen, Leukose und noch einiges mehr), weshalb es wichtig ist, das die Katze von einem Tierarzt Ihres Vertrauens gründlich untersucht wird. Ein großes Blutbild und regelmäßige Nachkontrollen sind in diesem Fall unerlässlich.


Mittwoch, 23. Februar 2011

Kleine Einleitung

Das ich einmal einen Blog über meine Katzen schreiben werde, hätte ich noch vor ein paar Monaten nie nicht für möglich gehalten. Aber manchmal kommt eben alles anders als man denkt...


Bevor ich über das berichte, was diesen Blog ausmachen wird, möchte ich als erstes mich und vor allen Dingen meinen Kater Joker kurz vorstellen.


Über meine Person will ich hier eigentlich nicht allzuviel erzählen, da ich ja nicht das Thema sein soll ;-)
Nur soviel: ich bin weiblich, mittlerweile 37 Jahre alt, Mediengestalterin für Digital- und Printprodukte und aus gesundheitlichen Gründen berentet. Finanziell geht es mir und meinem Stubentiger also alles andere als gut und die Kosten, die ich für Jokers Gesunheit aufbringen muss, übersteigen mehr und mehr mein kleines Budget...


Joker auf dem Balkon am dösen
Meine kleine "Zuckerschnute" Joker ist ein schwarz-weißer, kastrierter Hauskater. 
Ich habe ihn vor fast 11 Jahren vor einem grauenvollen Schicksal gerettet, denn der Pferdehofbetreiber bei dem Joker zur Welt kam wollte ihn gerade, als ich mit einer Bekannten am Hof vorbei lief, in einer Regentonne ertränken. Wir hörten ein erbärmliches Schreien und kamen gerade noch im rechten Moment - leider hatten seine drei Geschwister nicht mehr so viel Glück, denn sie lagen bereits tot im Wasser.
Joker war gerade erst 4 Wochen alt und in einem ziemlich erbärmlichen Zustand. Viel zu früh wurde er der Mutter entrissen und sein Bäuchlein war um das vielfache aufgebläht. Er streckte seine vier weißen Pfötchen mit den schwarzen Tatzen in alle Himmelsrichtungen, wand sich wie verrückt in dem festen Nackengriff des Hofbesitzers und schrie wie am Spieß. 
Ohne auch nur einen Augenblick zu zögern sprang ich auf den Tierquäler zu und entriss ihm, wüst schimpfend die Mini-Baby-Katze. Joker zitterte am ganzen Körper, aber er muss sofort gespürt haben, das er bei mir in Sicherheit war. Er drückte sich mit all seiner Kraft an mich, als wollte er mir sagen: "Laß mich bloß nicht mehr los!"
Auf dem gesamten Heimweg, der zu Fuß fast eine Stunde gedauert hatte, schlief er fest an mich gedrückt wie ein Toter in meinen Armen.


Doch an diesem Tag konnte ich Joker noch nicht mit zu mir nehmen und übergab ihn an meine Bekannte.